03.11.2015, 09:12 Uhr

Ringelnatter in der Schluchter Heide

Vermutetes Vorkommen der Schlangenart nun bestätigt

Die Ringelnatter ist die häufigste bei uns vorkommende Schlangenart. Sie wird in der Regel zwischen 1,2 und 1,5 Meter lang, und frisst am liebsten Frösche und kleinere Fische. Sie benötigt also stehende Gewässer in ihrem Lebensraum. Um sich fortzupflanzen legt sie Eier, die sie z. B. in der gärenden Wärme eines Misthaufens ausbrüten lässt. In der Schluchter Heide ist sie die einzige vorkommende Schlangenart. Neben ihr gibt es in unserer Region - z.B. in der Wahner Heide - die seltenere Schlingnatter.

Die Ringelnatter liebt "sonnige Plätzchen", an denen sie sich aufwärmen kann. Dann kann sie sich besser bewegen und schneller auf "Betriebstemperatur" kommen. Denn alle Schlangen sind wechselwarm. Sie benötigen zum Leben die Wärme der Sonnenstrahlen. Augenscheinlich bietet die bewaldete Schluchter Heide nur wenige, ungestörte Sonnenplätze. Lebensraum für ein wärmeabhängiges und dazu scheues Reptil scheint hier also eher knapp zu sein.

Bisher gab es daher auch nur Vermutungen, dass die Ringelnatter überhaupt in der Schluchter Heide vorkommt. Das Gebiet wird stark von Spaziergängern, insbesondere Hundebesitzern, frequentiert. Größere, besonnte Freiflächen sind auch eher wenige vorhanden. Scheinbar schwierigere Voraussetzungen für ein störungsempfindliches und bezüglich seines Lebensraums anspruchsvolles Reptil.

Umso erfreulicher ist der Fund einer jungen Ringelnatter durch den zuständigen Revierförster in diesem Sommer. Er und seine Kollegen halten die wenigen, kleinen Sonnenplätze in der Schluchter Heide frei. Diese werden gemäht, damit sie Arten wie der Zauneidechse, dem Fitislaubsänger oder eben der Ringelnatter als Lebensraum zur Verfügung stehen. Wieviele Ringelnattern es im Naturschutzgebiet Schluchter Heide gibt, weiß man nicht. Immerhin gibt es sie überhaupt noch - ein schöner Erfolg der Landschaftspflege durch das zuständige Forstamt!

Junge Ringelnatter
Junge Ringelnatter
© J. Cohnen